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Spanen 

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(früher häufig auch Zerspanen) Formgebung durch Spanabnahme, ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe “Trennen” (vergl. DIN 8580), bei dem die gewünschte geometrische Gestalt eines Werkstückes durch mechanisches Abtrennen kleiner Stoffteilchen (Späne) erreicht wird. Zur Erzeugung eines Spanes ist eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug (Schneidkeil) notwendig.
Die Relativbewegung (Wirkbwegung) setzt sich (im Regelfall) aus der Schnittbewegung und der Vorschubbewegung zusammen. Ohne die Vorschubbewegung ist der Spanvorgang zeitlich begrenzt, da kein neues Material vor die Schneide gelangt.

Spanen
Schneidkeilgeometrie

Durch das Eindringen der Schneide in das Werkstückmaterial (Umfomvorgang) wird das Werkstückmaterial derart beansprucht, dass der Gefügeverband aufgehoben wird. Dies geschieht u.a. unter Wärmeerzeugung.

Unter Schnittgrößen versteht man Größen, die zur Spanabnahme eingestellt werden.

Spanungsgrößen leiten sich aus den Schnittgrößen ab, und beschreiben den abzunehmenden Span.

Spangrößen beschreiben den wirklich entstandenen Span.

Nach der Schneidenform unterscheidet man zwischen dem “Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide” (z.B. Werkzeuge mit einer oder mehreren genau definierten Schneiden (Drehmeissel, Fräser)), und dem “Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide” (z.B. Schleifen mit gebundenem oder ungebundenem Korn (Schleifscheibe, Läpppaste)).

Werkstück

Schneidkante

Einstell-
winkel
k

Neigungs-
winkel
l

Drehwerkzeug

Spanbildungsmodell
Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide
mit der Beschreibung einiger wichtiger Begriffe

Schnittgrößen:
f     = Vorschub
ap = Schnittiefe

Spanungsgrößen:
h = Spanungsdicke
A = Spanungsquerschnitt
b = Spanungsbreite

Scherebene
(
Scherwinkel F)

Span

Schneidkeil
in der Keilmessebene

Vorschubbewegung
(Vorschubgeschwindigkeit vf)

Wirkbewegung
(Wirkgeschwindigkeit ve)

Schnittbewegung
(Schnittgeschwindigkeit vc)

Einteilung der Fertigungsverfahren (nach DIN 8580)