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Schneidstoff 

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Oberbegriff für die Werkzeugstoffe der Zerspanungstechnik. Hier speziell für die Werkzeuge mit geometrisch bestimmter Schneide.
Da eine exakte Schneidengeometrie Voraussetzung für einen gut verlaufenden Zerspanvorgang ist,  werden Bauteile aus Schneidstoffen selbst auch bearbeitet, i.d.R. mit Werkzeugen mit geometrisch unbestimmter Schneide (Schleifen), die über extem harte Schneidkörper verfügen (Karbide, Bornitrid, Diamant).

Schneidstoffe sollen u.a. folgenden Anforderungen gerecht werden:

  • hohe Härte und Druckfestigkeit,
  • hohe Zähigkeit und Biegefestigkeit,
  • hohe Kantenfestigkeit
  • Warmfestigkeit, gute Wärmeleitfähigkeit und geringe spez. Wärme,
  • Oxidationsbeständigkeit,
  • geringe Diffusions- und Klebneigung,
  • Abriebfestigkeit
  • reproduzierbares Verschleissverhalten
  • geringe chemische Reaktion mit dem zu bearbeitendem Material.

Der tatsächliche Schneidstoff kann immer nur einen Kompromiss aus gewissen Graden dieser Eigenschaften sein, denn sie sind zum Teil gegenläufig.
Folgende Schneidstoffe sind in der Zerspantechnik im Einsatz.

    Metallische Schneidstoffe:

  • Werkzeugstähle
  • Schnellarbeitsstähle
  • Verbundschneidstoffe:

  • Hartmetalle
  • Cermets (Stellite)
  • Nichtmetallische Hartstoffe:

  • Schneidkeramiken
  • kubisches Bornitrid
  • Diamant

Beim Tiefbohren kommt vorwiegend Hartmetall als Schneidstoff zum Einsatz. Je nach Werkstückstoff und Einsatzfall bestehen sie aus unterschiedliche Sorten, häufig sind sie beschichtet. In Sonderfällen werden Cermets, CBN und Diamant eingesetzt.